02.12.2022

Zweckverband Stadt-Umland-Bahn feiert 5 Jahre Bürgerdialog mit Dialogforum der besonderen Art

Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB) veranstaltete am Dienstag, den 29. November 2022, sein 12. Dialogforum. Anlässlich des 5-jährigen Bürgerdialogs war es eine Veranstaltung der besonderen Art.

Pressemitteilung (PDF)


Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fuhren zunächst mit dem neuen Siemens Avenio von der Haltestelle „Am Wegfeld“ in Nürnberg – der Haltestelle, an der die StUB einmal nahtlos anknüpfen wird – zum historischen Straßenbahndepot St. Peter, wo die eigentliche Dialogveranstaltung stattfand. Schon auf dem Weg dorthin wurden die Fahrgäste dank freundlicher Unterstützung der Nürnberger Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) mit allerlei Wissenswertem zum neuen Avenio, dem Straßenbahnmodell, das voraussichtlich später auch einmal auf der StUB-Strecke verkehren wird, versorgt. Während der Fahrt zeigten sie sich vor allem von der Laufruhe der modernen Straßenbahn und dem hohen Fahrkomfort beeindruckt.

Es folgte ein buntes Abendprogramm in historischem Ambiente: Nach einem Rückblick auf erste Beteiligungsformate und die gemeinsame Erarbeitung der sogenannten Vorzugstrasse für das erfolgreich bewältigte Raumordnungsverfahren, berichteten die Verantwortlichen des Zweckverbandes von aktuellen Entwicklungen. Darunter waren auch die jüngsten Entscheidungen zu den Streckenverläufen in Büchenbach sowie zur weiter verbesserten Streckenführung im Erlanger Regnitzgrund, durch die Bäume erhalten bleiben. Außerdem wurden die aktuellen Entwicklungen zur B4 entlang der Brucker Lache vorgestellt. Erste Untersuchungsergebnisse haben gezeigt, dass es verkehrlich möglich ist, die Straße um eine Fahrspur zu reduzieren. So könnte die StUB im derzeitigen Straßenraum fahren und ein Eingriff in den angrenzenden Bannwald vermieden werden. Nach einem entsprechenden Beschluss des Erlanger Stadtrats wird dieser Gedanke nun in Zusammenarbeit mit den Behörden des Freistaats weiterverfolgt.

Im anschließenden Ausblick kam Dr. Stefan Opheys, der Technische Leiter des ZV StUB, u. a. auch auf das von vielen geforderte CO2-Gutachten zu sprechen: „Der Wunsch nach konkreten Zahlen ist absolut legitim und nachvollziehbar. Allerdings bedarf es für die Berechnung seriöser Zahlen noch diverser Mengenangaben, die wir zum aktuellen Planungsstand noch nicht haben. Ich bitte in diesem Zusammenhang daher um noch ein wenig Geduld. Wir kommunizieren erst dann Zahlen, wenn uns belastbare Werte vorliegen. An spekulativen Hochrechnungen oder Schätzungen auf Basis fiktiver Szenarien werden wir uns nicht beteiligen.“

Kieler Bekenntnis zur Straßenbahn

Das hierauf folgende Highlight des Abends war der Vortrag eines Kieler Gastreferenten zum dortigen Straßenbahnprojekt. Darin wurde vom aufwändigen Abwägungsprozess und der anschließenden in den politischen Gremien mit großer Mehrheit getroffenen Entscheidung, eine rund 36 km lange Straßenbahnstrecke umzusetzen, berichtet. Bei der Auswertung der zugrundeliegenden Studienergebnisse wurde u. a. deutlich, dass eine Mehrung von (Elektro-) Bussen nur zu noch mehr verstopften Straßen führen würde. Weitere Informationen zum Kieler Straßenbahnprojekt finden Interessierte unter www.kiel.de/mobil.

Wie für Veranstaltungen des Zweckverbandes üblich, rundete ein umfassender Austausch mit dem Publikum das abendliche Programm ab. Dabei kam auch die Frage auf, wann die StUB denn nun endlich in Betrieb gehen könne. Dazu Mandy Guttzeit, Geschäftsleiterin des ZV StUB: „Uns erreichen immer wieder Zuschriften mit der Bitte, die StUB möglichst schnell auf den Weg zu bringen. Das freut uns natürlich und auch wir würden die StUB lieber heute als morgen in Betrieb sehen. Ein Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung ist jedoch an formale Vorgaben und Prozesse gebunden – derzeit bereiten wir bspw. die Unterlagen für die Planfeststellung vor, deren Dauer schwer vorhersehbar und von unserer Seite kaum zu beeinflussen ist. Wir tun aber unser Möglichstes und freuen uns darauf, bis zum sukzessiven Baubeginn und der Inbetriebnahme voraussichtlich Anfang des nächsten Jahrzehnts, die StUB auch weiterhin unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, gemeinsam nach vorne zu bringen.“ Dem pflichtete Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen bei: „Man sieht, dass es in Sachen StUB vorwärts geht. Derzeit vergeht kaum eine Woche, in der die StUB nicht auf meinem Schreibtisch landet. Das ist auch gut so, denn wir brauchen die StUB, wenn wir als Stadtgesellschaft die Verkehrswende wirklich schaffen wollen. Bei all dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger, des Zweckverbandes und der Städte sehe ich der Zukunft des Projekts optimistisch entgegen.“

Wie gewohnt, wird in den kommenden Tagen eine Zusammenfassung der Veranstaltung auf www.stadtumlandbahn.de veröffentlicht.

Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn

Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB), mit seiner Geschäftsstelle in Erlangen, ist für die Planung, den Bau und Betrieb der StUB zuständig. Mitglieder des ZV StUB sind die drei Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach. Verbandsvorsitzender ist derzeit Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg. Bei der Stadt-Umland-Bahn handelt es sich aktuell um eines der größten Straßenbahnprojekte in Deutschland. Auf einer 26 Kilometer langen Strecke soll die StUB Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach im 10-Minuten-Takt verbinden.

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