Infoveranstaltung: StUB ist raumverträglich und erhält mehr Fördermittel
Am 29. Januar 2020 präsentierten wir bei einer Informationsveranstaltung im Redoutensaal in Erlangen gleich drei positive Nachrichten: Die Regierung von Mittelfranken hat die Planung als raumverträglich beurteilt. Die aktualisierte Kostenschätzung zeigt nur einen leichten Anstieg im Vergleich zur bisherigen Kostenermittlung. Zusätzlich wird es vom Bund mehr Fördergelder für das Straßenbahnvorhaben geben. Das bedeutet eine deutliche Entlastung für die drei Städte. Die weiteren Planungen können beginnen.
Nach knapp sieben Monaten hat die Regierung von Mittelfranken das sogenannte Raumordnungsverfahren zur Stadt-Umland-Bahn mit der landesplanerischen Beurteilung abgeschlossen. Demnach ist das Straßenbahnprojekt, das die drei Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach verbinden soll, raumverträglich. Lediglich einen Teilabschnitt der Strecke in Tennenlohe gilt es, erneut zu betrachten. Die positive Beurteilung durch die Landesplanungsbehörde ist ein großer Schritt hin zum Bau der StUB. „Knapp zwei Jahre hat das Team des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn im Vorfeld des Raumordnungsverfahrens gearbeitet. Im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern wurde der unter Abwägung sämtlicher Kriterien beste Linienverlauf ermittelt. Über 100 Alternativen wurden dabei intensiv diskutiert und untersucht. Wir freuen uns, dass die Regierung von Mittelfranken die gute Arbeit der Planerinnen und Planer nun bestätigt hat“, betont Dr. German Hacker, Verbandsvorsitzender des ZV StUB und Erster Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach.
Nach Vorlage der landesplanerischen Beurteilung haben wir die Kostenschätzung für das Projekt aktualisiert. Diese beinhaltet im Vergleich zum Preisstand 2015 (258 Millionen Euro) die Optimierungen der Streckenführung (u. a. Fahrt über die Sieboldstraße im Erlanger Zentrum) sowie Kosten zum Grunderwerb, zu Ausgleichs- und Schallschutzmaßnahmen. „Der größte Teil der Anpassung ist auf die Inflation zurückzuführen. Rund 49 Millionen Euro kommen hierdurch hinzu. Neben den ermittelbaren Kosten für Grunderwerb mit 6 Millionen Euro, Ausgleichs- und Schallschutzmaßnahmen in Höhe von 21 Millionen Euro enthält die neue Kostenschätzung 28 Millionen Euro für die verbesserte Streckenführung. Durch die konkretere Planung konnten die Kosten zudem genauer kalkuliert werden, was unterm Strich zu einer Kostensteigerung für das Projekt von 10 Millionen Euro führt. In Summe liegen wir nun bei 372 Millionen Euro. Die bisherige Kostenermittlung wurde damit grundsätzlich bestätigt“, so Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn.
Ein wichtiger Schub für das Projekt ist die am 30. Januar 2020 vom Bundestag beschlossene Novellierung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG): Durch die Gesetzesänderung werden die Fördermittel des Bundes für Vorhaben zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse deutlich angehoben. Für die StUB erhöht sich die bislang zugesagte Bundesförderung von 60 Prozent auf 75 Prozent. Zusätzlich werden nun auch Planungskosten anteilig sowie straßenbündige Abschnitte des Streckenverlaufs gefördert. Bleibt die Gesamtfördersumme von Bund und Land bei den bisher zugesagten 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, sinkt der Eigenanteil der Städte von 127 Millionen Euro auf 78 Millionen Euro. Die Stadt Erlangen würde statt den bisherigen 79,7 Millionen Euro (entspricht 66,5 Millionen Euro mit altem Preisstand von 2015), nur noch 49 Millionen Euro aus der eigenen Kasse zahlen müssen. Für Nürnberg wären es 16 Millionen Euro und für Herzogenaurach 13 Millionen Euro.
Rund 200 Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Organisationen nahmen an der Informationsveranstaltung teil.
Alle Details zur Informationsveranstaltung sowie zur landesplanerischen Beurteilung finden Sie hier.