30.03.2022
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Lokalforum Erlangen Am Wetterkreuz

Die Ergebnisse in aller Kürze:
  • Digitales Lokalforum zur geplanten Streckenführung im Bereich „Am Wetterkreuz (Tennenlohe)“
  • Rund 80 Teilnehmende im Onlineformat
  • Diskussion von Varianten und Beantwortung von Fragen zur Ausgestaltung der Kreuzung Sebastianstraße/Wetterkreuz

Am 30. März 2022 fand ein digitales Lokalforum zur Stadt-Umland-Bahn statt. Im Mittelpunkt stand der aktuelle Planungsstand der Streckenführung im Bereich „Am Wetterkreuz“ im Erlanger Stadtteil Tennenlohe.

Inhalte Lokalforum „Am Wetterkreuz (Tennenlohe)“

Zu Beginn des digitalen Lokalforums gaben wir zunächst einen kurzen Rückblick auf das Lokalforum „Tennenlohe“ im Jahr 2021. Damals wurde dank aktiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger die geplante Streckenführung  über die Hutwiese erarbeitet.

Schwerpunkt des aktuellen Lokalforums war die Streckenführung rund um den Bereich „Am Wetterkreuz“. Um einen Überblick über den Streckenabschnitt zu erhalten, haben wir zunächst eine virtuelle Begehung des Linienverlaufs der Stadt-Umland-Bahn in diesem Bereich vorgenommen. Wir zeigten den Teilnehmenden die Pläne auf Basis des derzeitigen Arbeitsstandes.

Anschließend zogen wir einen Vergleich zwischen der aktuell verfolgten Streckenführung und dem alternativen und bereits diskutierten Linienverlauf entlang der B 4. Bei der Variante entlang der B 4 wäre aufgrund aufwändiger Umbaumaßnahmen der B 4-Anschlusstelle (Schaffung von Parallelrampen von der B 4 auf die Höhe des Wetterkreuzes für den Straßenverkehr sowie Schaffung einer Trogstrecke für die StUB) mit Mehrkosten von circa 14,5 Millionen Euro zu rechnen.

Damit wird diese Streckenführung der StUB trotz einer möglichen Zeiteinsparung von ca. 28 Sekunden als nicht umsetzbar eingestuft (Nutzen-Kosten-Bewertung). Die aktuelle Vorzugsvariante hat zudem noch weitere Vorteile, z. B. geringere Unterhaltskosten durch weniger Ingenieurbauwerke sowie eine bessere Erschließungswirkung des Gewerbegebiets Tennenlohe. Auch der bauzeitliche Eingriff ist geringer.

Insgesamt 80 Bürgerinnen und Bürger nahmen am digitalen Lokalforum teil. In der abschließenden Diskussionsrunde wurde unter anderem die zu Stoßzeiten wahrgenommene Staubildung rund um das Wetterkreuz thematisiert. Dazu wurde in unserem Auftrag ein Verkehrsgutachten sowie eine Simulation mit für das Prognosejahr 2035 hochgerechneten Verkehrszahlen erstellt. Laut diesem sind die Auswirkungen der StUB auf die Verkehrslage am Wetterkreuz selbst im "Worst Case Szenario" mit sehr starken Verkehrszunahmen auf allen Relationen bei Anpassung der Lichtsignal-Steuerung und unter Berücksichtigung einer zusätzlichen Linksabbiegespur regelkonform abwickelbar. Des Weiteren wurde über das Wetterkreuz als Umsteigepunkt für den Bus sowie den Erhalt bestehender Fahrradwege diskutiert.


Fragen & Antworten

Nachfolgende Fragen wurden im Rahmen des virtuellen Lokalforums gestellt:

Wo können Pkw und Fahrräder abgestellt werden?

Entlang der kompletten Strecke werden mehrere Park & Ride-Parkplätze geplant, einer davon ist in Reutles. Fahrradstellplätze wird es nach Möglichkeit an jeder Haltestelle geben. Die aktuelle Planung ist allerdings noch nicht so weit fortgeschritten, um bereits den genauen Standort nennen zu können.

Wie kann man von der Haltestelle StUB auf den Bus umsteigen?

Ein Umstieg in diesem Bereich ist generell an beiden Haltestellen Tennenlohe Nord und Süd möglich, einfacher wird der Umstieg allerdings bei Tennenlohe Nord, da dort beide Haltestellen in der Sebastianstraße liegen und die Fußwege dementsprechend kurz sind. Grundsätzlich wird der Bus, der Erlangen und Nürnberg aktuell verbindet, durch die StUB ersetzt werden. Nach aktuellem Planungsstand bleibt die Busverbindung von Erlangen Bruck bis zum Fraunhofer-Institut erhalten.

Anmerkung: Durch den Rechtsabbieger-Verkehr der Lkw in den Autohof entstehen aktuell schon Staus bis hin zur Autobahn, wenn man im Berufsverkehr unterwegs ist.

Wenn die StUB dort dann auch noch an zwei Stellen die Kreuzung überquert, wird das Wetterkreuz für Autos nicht mehr befahrbar sein.

Die Verkehrssituation haben wir bedacht. Aus diesem Grund haben wir einen Verkehrsgutachter damit beauftragt, sich das Geschehen vor Ort anzuschauen und durchzurechnen. Dieser kam zu dem Ergebnis, dass selbst unter bewusst gewählten Worst-Case-Bedingungen (Annahme einer Verkehrssteigerung bis 2035 auf allen Fahrbeziehungen um 14 % gegenüber Verkehrszahlen aus 2018 und 2020) mit einer angepassten Ampelschaltung und einer zusätzlichen Abbiegespur vom Westen herkommend, die Leistungsfähigkeit des Wetterkreuzes gewährleistet bleibt.

Anmerkung: Im Winter kommt es immer wieder vor, dass Lkw auf Grund der Glätte durch die Steigung der Sebastianstraße ins Rutschen kommen.

Somit ist bestimmt irgendwann eine Kollision mit einer StUB denkbar.

Die Querneigung der Straße soll entsprechend angepasst und dadurch der Wasserabfluss verbessert werden, damit es nicht zu Glatteisbildung / stehendem Wasser in diesem Bereich kommt.

Werden die Gleise entsprechend verstärkt, da in diesem Bereich viele Lkw fahren?

Nein, die Gleise müssen nicht extra verstärkt werden. Diese sind für solche Lasten ausgelegt, da Straßenbahnen regelmäßig in vielbefahrenen Straßen mit entsprechend hohem Schwerverkehrsanteil gebaut werden.

Wird der Fuß-/Radweg entlang des Wetterkreuzes erhalten bleiben?

Falls ja, dann bitte einen etwas breiteren Weg in diesem Bereich planen.

Ja, der Fuß- und Radweg wird erhalten bleiben, Optimierungspotenziale werden aber geprüft. Zusätzlich wird es einen Radschnellweg zwischen Nürnberg und Erlangen geben, dessen genauer Verlauf allerdings noch nicht endgültig geklärt ist. Diese Planung fällt allerdings nicht in unseren Aufgabenbereich.

Wann wird die erste StUB durch Tennenlohe fahren?

Die aktuelle Planung sieht die Einreichung der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren ab 2024 vor. Wie viel Zeit dieses in Anspruch nehmen wird, kann von uns nicht beeinflusst werden. Mit Abschluss des Verfahrens kann dann mit der Bauvorbereitung begonnen werden.

Während der Bauphase: Wie werden die einzelnen Bereiche dann beeinflusst?

Bevor die einzelnen Bauphasen projektiert werden können, muss zunächst feststehen, was tatsächlich wo gebaut werden soll. Aktuell ist die Planung dahingehend noch nicht ausreichend fortgeschritten.

Warum fährt die StUB nicht unter der Sebastianstraße durch anstatt oben drüber?

Um dieses Vorhaben umzusetzen, müsste in diesem Bereich mindestens fünf Meter tief gegraben werden. Das wäre nicht sinnvoll, da dies sehr kostenintensiv und technisch schwer umsetzbar ist.

Wie soll der Verkehr im Bereich Reutleser Weg geregelt werden?

Im Reutleser Weg selbst gibt es aktuell noch keine konkrete Planung. Bei der Kreuzung Wetterkreuz wird es auf alle Fälle eine Ampelanlage geben.

Wäre es nicht möglich den Autohof zu einem Parkhaus umzubauen?

Der Autohof ist ein privates Unternehmen, daher haben wir hier keinen Einfluss. Es ist aber ein Park & Ride-Parkplatz mit Parkhaus für den Anschluss an den ÖPNV direkt an der Stadtgrenze Nürnberg / Erlangen bei Reutles vorgesehen.

Welche Auswirkungen hat die Verlängerung der Linie 4 auf das südlichere Ende auf die StUB?

Sollte beides parallel realisiert werden, gibt es eine noch bessere Anbindung und mehr Direktverbindungen in Nürnberg. Wie allerdings das Linienkonzept innerhalb Nürnbergs zum Zeitpunkt der Realisierung der StUB aussehen wird, ist heute noch nicht vorhersehbar.

Soll die B 4 einspurig werden?

Aktuell laufen im Auftrag der Stadt Erlangen Untersuchungen zum Verkehrskonzept Erlangen-Süd im Bereich Weinstraße bis etwa Werner-von-Siemens-Straße. Die Ergebnisse werden noch in diesem Jahr erwartet. Falls eine Reduzierung der B 4 auf je eine Richtungsfahrbahn nach Norden und Süden in Frage kommt, dann nur im Bereich südlich der Südkreuzung bis zur Weinstraße, maximal bis zum Wetterkreuz. Wir werden die Ergebnisse des Gutachtens aber in jedem Fall in der weiteren StUB-Planung berücksichtigen.

Wird der Park & Ride-Parkplatz in Reutles als Parkhaus geplant?

Es werden alle Park & Ride-Parkplätze als Parkhäuser oder anfangs ggf. als modular erweiterbare Parkdecks geplant, um die Flächenversiegelung zu minimieren.

Die Mehrkosten für das Rampenbauwerk auf Höhe Sebastianstraße / Wetterkreuz entlang der B 4 in der vorgestellten Alternativvariante für die StUB-Trasse müsste doch dennoch einen positiven Nutzen-Kosten-Faktor haben, wie hoch wäre dieser?

Die Berechnungen von 2016 haben ergeben, dass der Nutzen-Kosten-Faktor in diesem Bereich mit der Variante Reutleser Weg deutlich besser wäre. Durch die hohen Mehrkosten (Schaffung von Parallelrampen von der B 4 auf die Höhe Wetterkreuz für den Straßenverkehr sowie Schaffung einer Trogstrecke für die StUB) und die geringfügig geringere Erschließungswirkung (noch mehr randseitige Lage der Haltestelle) ist die Variante trotz etwas geringerer Reisezeit nicht besser.

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