Die StUB im Erlanger Süden

Im Süden Erlangens verbindet die Stadt-Umland-Bahn nicht nur das Südgelände der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) mit den anderen Standorten, sondern auch den Siemens Campus und die umliegenden Wohngebiete mit dem Erlanger Zentrum sowie mit Herzogenaurach und Nürnberg. Hierzu fährt die StUB im Norden Tennenlohes auf die heutigen westlichen Fahrspuren der B 4 und folgt dem Verlauf der Straße bis zur Haltestelle Erlangen Süd.


Strecke und Haltestellen im Detail

Von Tennenlohe kommend schwenkt die Strecke der StUB von der Sebastianstraße auf Höhe der heutigen Bushaltestelle Walderlebniszentrum auf die westlichen Fahrspuren der B 4 ein. Anschließend führt die Strecke unter der Brücke der Weinstraße hindurch auf der B 4 bis kurz vor den Preußensteg. Die kürzlich sanierte Brücke der Weinstraße über die B 4 bleibt dabei bestehen und muss nicht neu gebaut werden.  

Parallel zu den StUB-Planungen wurde ein externes Gutachten erstellt, das den Verkehr im Erlanger Süden unter Berücksichtigung der FAU-Masterplanung, der Stadt-Umland-Bahn und der Entwicklungen auf dem Siemens Campus untersucht hat, um daraus Maßnahmen für die gesamte Verkehrsplanung abzuleiten. Daraus geht hervor, dass die heutige B 4 zwischen Tennenlohe und Erlangen Süd unter anderem durch den Autobahnausbau keine überörtliche Bedeutung mehr hat. Nach § 2 Abs. 4 Bundesfernstraßengesetz sind Bundesstraßen bei Entfall der überörtlichen Bedeutung zwingend herabzustufen. Dies steht in keinem direkten Zusammenhang mit der StUB, sondern wäre auch ohne Straßenbahn eine erforderliche Konsequenz. Für die Stadt-Umland-Bahn hat diese Tatsache aber den Vorteil, dass entgegen früherer Planungen, die eine Streckenführung westlich neben der B 4 am Rand des Bannwaldes Brucker Lache vorsahen, die Straßenbahn nun auf der bisherigen Richtungsfahrbahn nach Nürnberg geführt werden kann.

 

Was bedeutet das konkret für den Autoverkehr?

Es werden im Bereich zwischen dem bisherigen Anschlussohr an der Weinstraße und dem Preußensteg künftig drei Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr zur Verfügung stehen, zwei Richtung Erlangen und eine Richtung Nürnberg. Diese werden östlich des Mittelstreifens mit seiner hochwertigen Baumreihe auf den heute östlichen Fahrspuren der B 4 geführt. Die dritte Fahrspur wird auf der Ostseite (in dem schmalen Streifen zwischen B 4 und Kurt-Schumacher-Straße) direkt angrenzend an die bisherige östliche Richtungsfahrbahn ergänzt, so dass gemäß Verkehrsgutachten die Leistungsfähigkeit der Straße mit drei Fahrspuren auch künftig nachgewiesen ist.  

Nördlich des Preußenstegs bleiben die bisherigen Richtungsfahrspuren der Äußeren Nürnberger Straße bestehen, nach der Ampel an der Südkreuzung bleiben also bis zum Preußensteg zwei Spuren in Richtung Nürnberg bestehen.

Die StUB nutzt somit künftig zwischen Weinstraße und kurz vor dem Preußensteg den Bereich der heute nach Nürnberg führenden Fahrspuren, reduziert dort die versiegelten Flächen durch den Einsatz von Rasengleis und schwenkt kurz vor dem Preußensteg aus dem Bereich der B 4 heraus nach Westen und in die Friedrich-Bauer-Straße ein. Hier wird sich künftig die Haltestelle Erlangen Süd der StUB befinden, die einen direkten Zugang zum Preußensteg und in die Friedrich-Bauer-Straße erhält und auch die Bushaltestellen anbindet.

Durch diesen Streckenverlauf ist es möglich, den baulichen Eingriff in den Erlanger Bannwald an der Brucker Lache zu minimieren, die hochwertigen alten Eichen im Mittelstreifen der bisherigen B 4 zu erhalten und die Leistungsfähigkeit der Straßen zu gewährleisten.

Die StUB auf der B 4 im Bereich Preußensteg und der Bushaltestelle Erlangen Süd (Planungsstand November 2023)


Das bietet der Streckenverlauf

© Claus Hirche / ZV StUB

Die Führung über die B 4 hat folgende Vorteile:

  • Minimierte Eingriffe in den Erlanger Bannwald an der Brucker Lache
  • Reduzierung der versiegelten Fläche auf ca. 1,8 Kilometern (Bilanz aus Rückbau von zwei Fahrspuren auf der westlichen Fahrbahn und Erweiterung um eine Fahrspur auf der Ostseite)
  • Gute und schnelle Anbindung des FAU-Südgeländes und des Siemens-Campus sowie von Tennenlohe mit Nürnberg, Herzogenaurach und des Erlanger Stadtzentrums
  • Erhalt der Leistungsfähigkeit des Autoverkehrs auf der B 4

Fragen & Antworten

Gibt es alternative Streckenführungen?

Ältere Planungen der StUB im Bereich Erlangen Süd sahen eine Trassenführung parallel zur B 4 im bewaldeten Gebiet der Brucker Lache vor. Durch die Veränderung der verkehrlichen Bedeutung der B 4 ist es nun jedoch möglich, die Trasse mit geringeren Eingriffen in den Naturraum zu planen.

Gewinnt die B 4 durch die Entwicklungen der FAU und der Erweiterung des Siemens Campus nicht an Bedeutung?

Ein externes Verkehrsgutachten hat die Effekte der vielfältigen Entwicklungen im Erlanger Süden untersucht. Die FAU Masterplanung und die Erweiterungen des Siemens Campus sind dabei berücksichtigt. Trotzdem kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, dass die B 4 ihre überörtliche Bedeutung als Bundesstraße verloren hat und außerdem auch mit drei Fahrspuren weiterhin leistungsfähig ist.

Inwieweit ist der Bannwald in der Brucker Lache von den Maßnahmen betroffen?

Die Brucker Lache ist ein Bannwald, d. h. der Wald steht unter besonderem Schutz. Ziel der Planungen ist es daher, die Eingriffe in den Wald so gering wie möglich zu halten.

Nachdem sich im Rahmen einer Untersuchung zum „Verkehrskonzept Erlangen Süd“ seitens der Stadt Erlangen gezeigt hat, dass sich die frühere Bedeutung der B 4 u.a. durch den Autobahnausbau verändert hat, wird aktuell geprüft, wie eine Führung der Straßenbahn auf Teilen der bisherigen B 4 statt neben der Straße möglich ist. Grundsätzlich ist damit eine weitgehende Reduzierung der versiegelten Flächen im Bereich der westlichen Richtungsfahrbahn zwischen dem Preußensteg und der Anschlussstelle Weinstraße möglich.

Die westliche Seite kann für die Rasengleise der StUB genutzt werden. Um die notwendige Leistungsfähigkeit der Straße für den Kraftfahrzeugverkehr aufrecht zu erhalten, soll jedoch an der östlichen Fahrbahn in dem schmalen Zwischenstück zwischen B 4 und Kurt-Schumacher-Straße ein zusätzlicher Fahrstreifen entstehen. Die dann insgesamt drei Fahrstreifen für den Kraftfahrzeugverkehr sind für die Verkehrsmengen als ausreichend nachgewiesen, da in der geplanten Konzeption auch die Anbindung im Bereich Südspange (Fahrmöglichkeit von / nach Nürnberg) funktional verbessert werden kann.

Die Ergebnisse des Verkehrskonzepts sind für unsere Planungen der StUB sehr positiv. Sie ermöglichen uns einen deutlich geringeren Eingriff in Umwelt und Natur. Ob die Weichen dafür gestellt werden müssen, obliegt nun der Politik.

Wie viele Spuren der B 4 werden durch die StUB ersetzt?

Trotz Inanspruchnahme der zwei westlichen Fahrspuren der B 4 durch die Stadt-Umland-Bahn wird künftig nur eine Spur weniger zwischen Weinstraße und dem Bereich der Südspange existieren. Im Bereich der heute zwei in Richtung Erlangen führenden Spuren wird direkt im Anschluss an die Fahrbahn in dem schmalen Streifen zwischen B 4 und Kurt-Schumacher-Straße eine weitere Spur realisiert, so dass in Richtung Erlangen zwei, in Richtung Nürnberg eine Fahrspur zur Verfügung stehen. Zudem wird die Anbindung von / nach Nürnberg an der Südspange ergänzt, so dass dort auch diese Straße für entsprechende Fahrten zur Verfügung steht.


Häufig gestellte Fragen

Steht der Streckenverlauf schon fest? Wann wird die Stadt-Umland-Bahn fahren? Die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen haben wir für Sie zusammen­gestellt.

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