02.05.2024
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Aktueller Planungsstand & Impulsvorträge

Das 15. Dialogforum am 29. April 2024 in aller Kürze:

  • Darstellung des aktuellen Planungsstands anhand häufig gestellter Fragen
  • Impulsvorträge von Schienen- und Verkehrsexpterten aus Ulm, Wiesbaden und von Siemens Mobility über die Bedeutung eines verlässlichen Schienensystems als Rückgrat für den ÖPNV
  • Fragerunde mit der Leitungsebene des ZV StUB, den geladenen Referenten und den Stadtspitzen der Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach

Unser 15. Dialogforum zur Stadt-Umland-Bahn fand am 29. April 2024 in Erlangen statt. Rund 250 Interessierte nahmen vor Ort bzw. digital per Livestream an der Veranstaltung teil.

Inhalte 15. Dialogforum

Um 18 Uhr starteten wir gemeinsam mit den rund 250 Interessierten in der Heinrich-Lades-Halle und online im Livestream unser 15. Dialogforum zur Stadt-Umland-Bahn. Im Hinblick auf den anstehenden Bürgerentscheid in Erlangen sollte der Schwerpunkt des Abends auf der Beantwortung häufig gestellter Fragen und der Präsentation des aktuellen Planungsstands liegen. Außerdem sollten drei Impulsvorträge mit verschiedenen fachlichen Schwerpunktthemen den Blick über die Region hinaus weiten und Erfahrungen und Eindrücke aus anderen Städten in Deutschland nach Erlangen bringen.

Der aktuelle Planungsstand erklärt 

Ohne Umschweife startete unsere Geschäftsleiterin Mandy Guttzeit mit dem inhaltlichen Teil des Abends. In ihrer Präsentation fasste sie das Wesentliche aus der bisherigen StUB-Planung zusammen und warf unter anderem Schlaglichter auf die Themen Finanzierung, Alternativen zur StUB, das optimierte Busnetz und die CO2-Bilanz. Anhand häufig gestellter Fragen ging sie darüber hinaus auf die zu erwartende Bauzeit, die Neuaufteilung des Straßenraums in einzelnen Streckenabschnitten, die neue Brücke über den Wiesengrund, den kalkulierten Flächenbedarf der StUB und den zeitlichen Horizont der Planung ein. 

Ein Blick auf die Ulmer Straßenbahn 

Nach einer Pause, in der die Besucherinnen und Besucher vor Ort die aktuellen Pläne zur Streckenführung in Erlangen studieren und mit unseren Planerinnen und Planern diskutieren konnten, ging der Abend mit den angekündigten Impulsvorträgen weiter. Als Erster übernahm Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der Sektion Verkehr der SWU Verkehr GmbH, die Bühne. In seinem Vortrag blickte er auf den öffentlichen Personennahverkehr in der baden-württembergischen Stadt und gab einen historischen und zukunftsgerichteten Blick auf das Ulmer Straßenbahnnetz. Er gab Einblicke in die Entwicklung von Fahrgastzahlen vor und nach der Inbetriebnahme der einzelnen Straßenbahnlinien und stellte die Straßenbahn als das Rückgrat des ÖPNV in Ulm vor. 

Der Straßenbahntyp Avenio im Fokus

Als nächster Referent betrat Jürgen Zöbl von Siemens Moblity in Erlangen die Bühne. Sein Vortrag nahm die Zuschauenden mit in die Welt der Straßenbahntechnik und legte den Fokus auf den neuen Straßenbahntyp Avenio, der in Zukunft auch als Stadt-Umland-Bahn unterwegs sein könnte. Er betonte den hohen Fahrgastkomfort, die reduzierte Geräuschemissionen, sowie den sicheren und ressourcenschonenden Charakter der Straßenbahn.

Wiesbaden - drei Jahre nach einem gescheitertem Bürgerentscheid

Als letzter Vortragender referierte Prof. Dr.-Ing. Martin Pächer von der Technischen Hochschule Mittelhessen. In knapp 30 Minuten berichtete er von der sogenannten "Citybahn" in Wiesbaden, einem Straßenbahnprojekt, dessen Realisierung 2020 an einem Bürgerentscheid scheiterte. Zudem ging er auf die Chancen und Risiken ein, die ein Straßenbahnneubauprojekt wie die Stadt-Umland-Bahn mit sich bringen kann. Als letzten inhaltlichen Punkt stellte er dar, was in den vergangenen drei Jahren seit dem gescheiterten Bürgerentscheid in Wiesbaden passiert bzw. nicht passiert ist. 

Inhaltlicher Austausch und Beantwortung von Fragen

In der anschließenden ausführlichen Fragerunde hatte das Publikum vor Ort die Chance, mit der Leitungsebene des ZV StUB, den externen Referenten und den Stadtoberhäuptern der Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach ins Gespräch zu kommen. Ein Protokoll der gestellten Fragen wird aktuell erstellt und in den kommenden Tagen auf dieser Seite ergänzt. 

Der Abend endete bei einem lockerem Austausch im Foyer, bei dem auch das Kunstwerk der Künstlerin TichoArt bewundert werden konnte. Dieses ist zwei Tage zuvor in der Erlanger Innenstadt bei einer gemeinsamen Aktion mit der Bevölkerung entstanden. 


Die Vorträge des Abends als Videomitschnitt

Um Ihnen die Möglichkeit zu geben, erneut den Ausführungen der Referentinnen und Referenten zu folgen, finden Sie hier die Vorträge des Abends als Videomitschnitte.

Vortrag zur StUB von ZV StUB Geschäftsleiterin Mandy Guttzeit

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Präsentation "15.Dialogforum"


Vortrag "Entwicklung Straßenbahn Ulm - Rückrat des öffentlichen Verkehrs" von Ralf Gummersbach, SWU Verkehr GmbH

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Präsentation "Entwicklung Straßenbahn Ulm - Rückrat des öffentlichen Verkehrs"


Vortrag "Moderne Straßenbahnen - komfortabel, sicher und ressourcenschonend" von Jürgen Zöbl, Siemens Moblity

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Präsentation "Moderne Straßenbahnen - komfortabel, sicher und ressourcenschonend"


Vortrag "Wiesbaden - Fazit 3 Jahre nach dem Bürgerentscheid" von Prof. Dr.-Ing. Martin Pächer

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Präsentation "Wiesbaden - Fazit 3 Jahre nach dem Bürgerentscheid"


Fragen & Antworten

„Wenn beim Bürgerentscheid ein Nein rauskommt, könnte man das Projekt nicht trotzdem weiterführen und erstmal bis Erlangen bauen und dann nochmals über andere Strecken, wie den Büchenbacher Damm nachdenken? “

OB Stadt Erlangen: „In dem bestehenden Rechts- und Planungsrahmen ist eine Trassenvariante, wie beschrieben nicht umsetzbar. Der Zweckverband hat im letzten Jahr die Variante über den Büchenbacher Damm nochmals ausführlich geprüft und im letzten Dialogforum aufgezeigt, dass die technische Umsetzbarkeit nicht praktikabel ist. Einfach mit einer Teilstrecke anzufangen ist ebenfalls nicht möglich, da dies ein komplett neues Projekt wäre. Beim Fördermittelgeber ist die aktuelle Trasse bis Herzogenaurach angemeldet. Sollte ein Nein beim Bürgerentscheid rauskommen, wird die Region ohne eine Straßenbahn auskommen müssen.“

„Wie viel PKW werden pro Werktag im Stadt-Umland-Verkehr auf den ÖPNV verlagert?“

ZV StUB: „Wir entwickeln unsere Verkehrsmodelle gemeinsam mit einem Gutachter auf verkehrswissenschaftlicher Basis um unter anderem auch die Nutzen-Kosten-Untersuchungen durchzuführen. Darin enthalten sind auch Prognosen für die Verkehrsänderung. Wir müssen hier immer die Gesamtstrecke betrachten, daher sind Aussagen zu einzelnen Verlagerungen nicht möglich. Es wird also immer das Gesamtnetz betrachtet im Hinblick darauf, was sich im Gesamtnetz ändert, wenn die Stadt-Umland-Bahn hinzukommen würde – der sog. Mitfall. Folglich sind auch Effekte der Buslinien enthalten, die sich durch die StUB verändern werden. Es sind 12.500 Personenfahrten weniger im Autoverkehr pro Werktag (inkl. verändertem Busnetz). Die 9000 Personenfahrten pro Werktag werden allein durch die Stadt-Umland-Bahn verlagert.  

 

„Ist heute wirklich die letzte Veranstaltung vorm Bürgerentscheid vom Zweckverband?“

ZV StUB: „Natürlich finden noch weitere Veranstaltungen des Zweckverbands statt. Wir sind immer noch auf der „Jetzt geht’s um die Wurst – Tour“ in diversen Stadtteilen unterwegs, auf etlichen Veranstaltungen, z.B. Rädli oder bei der Grünen Art vertreten und zusätzlich noch mit unserem Infomobil in der Stadt unterwegs, um die Menschen möglichst breit zu informieren.

 

„Wieso hat die Stadt Wiesbaden aktuell kein Geld Ihr Bussystem aufrecht zu erhalten, obwohl keine City-Bahn gebaut wurde?“

Referent Wiesbaden: „Man muss natürlich immer den damaligen Kostenvergleich anschauen. Aktuell sind die Kosten für Bussysteme enorm gestiegen – um den Faktor 2, um eine Zahl zu nennen. Außerdem muss man berücksichtigen, dass die Projektabwicklung auch nochmal ein Jahr gedauert hat. Nur weil dieses Projekt gestoppt wurde, ist ja nicht am nächsten Tag sofort Schluss gewesen. Es entstanden trotzdem nochmal Kosten im 7-stelligen Bereich.“

„Der Bescheid über die Umwidmung der B4 erfolgt laut Aussage vom Verkehrsminister/ Zweckverband erst nach einem positiven Bürgerentscheid, wie wird also aktuell an dieser Stelle geplant?“

ZV StUB: „Auf unserer Website ist aktuell noch der alte Plan mit der Variante neben der B4 abgebildet, da dies den aktuell genehmigten Stand der Vorplanung darstellt. Intern planen wir aber mit einer Trassenführung auf der B4, da alle Gutachten davon ausgehen und diese nach Fernstraßengesetz behandelt werden müssen. Sie müssen hier zwischen technischer Planung und Verwaltungsarbeit unterscheiden. Das staatliche Bauamt möchte den Entscheid abwarten.“

„Das bedeutet, dass die Bürger*innen in Erlangen abstimmen, ohne zu wissen, ob eventuell doch neben der B4 gebaut werden muss, wenn der Bescheid nicht erfolgt?“

OB Stadt Erlangen: „Wir leben in einem demokratischen Rechtsstaat und hier gibt es Gesetze, an die sich alle halten müssen. Die B4 würde unabhängig von der Stadt-Umland-Bahn bei zwei anderen zukünftigen Projekten genauer betrachtet werden, weshalb diese Straße in jedem Fall umgewidmet werden muss. Das sieht der Gesetzgeber auch so vor, wenn die überörtliche Bedeutung einer Bundesstraße eben nachweislich nicht mehr gegeben ist.“

„Ist geplant an den Wendeschleifen Bahnen abzustellen oder gibt es neue Betriebshöfe/ Abstellanlagen?“

ZV StUB: „Wir planen eine eigene Abstellanlage an der Park & Ride-Anlage Haundorf. Während der Bauphase können wir die Abstellanlagen/ Betriebshöfe der VAG mitnutzen, dies ist so bereits abgestimmt. Zu Beginn sind es ja auch weniger Züge, die auf den ersten Teilabschnitten fahren werden, bis die gesamte Strecke fertig gestellt ist. Die Werkstatt der VAG können wir ebenfalls mitnutzen.

„Der Siemens Campus ist von der Haltstelle 550m – 1,2km entfernt, wieso wird gesagt, dass dieser gut angeschlossen ist? Außerdem ist die Erlanger Altstadt ebenfalls von der StUB abgeschnitten.“

ZV StUB: „Entscheidend sind die Wegzeiten zum Verkehrsmittel. In der Innenstadt gibt es zusätzlich zur StUB auch viele Buslinien. Von der Altstadt aus sind nicht die Arcaden, sondern der Hauptbahnhof die nächste Haltestelle. Mit einer einzelnen Straßenbahnlinie kann man natürlich nicht jeden einzelnen Stadtteil direkt anbinden, aber wir schaffen es, die Goethestraße von Bussen zu entlasten, den Hugenottenplatz umzugestalten und hier einen richtigen Stadtplatz sowie eine attraktive und lebenswerte Innenstadt mit einer kompletten Fußgängerzone entstehen zu lassen. Dies wird auch der Altstadt zugutekommen. Jede Innenstadt profitiert von einem gut ausgebauten ÖPNV System.“

OB Stadt Erlangen: „Natürlich kann man aktuell nicht mehr sagen, dass die Altstadt ein pulsierendes Handelsviertel ist, dafür ist es aber abends ein wichtiger Kultur- und Treffpunkt geworden. Hier ist immer etwas los. Viele mutige Unternehmer haben hier in ein gastronomisches Angebot investiert, das sehr gut angenommen wird.“

ZV StUB: „Die Haltestelle zur Anbindung des Siemens Campus ist in Absprache mit dem Siemens Konzern entstanden und Siemens selbst fühlt sich nicht schlecht an die StUB angebunden, sondern möchte die Haltestelle an genau dieser Stelle haben. Grundsätzlich ist Siemens ja von zwei Seiten angebunden: Auf der einen Seite die S-Bahn, auf der anderen Seite die StUB. Zusätzlich plant Siemens hier noch weitere Campus-interne Mobilitätsmanagement.“

Referent Siemens: „Der Siemens Campus ist sehr weitläufig, jeder Mitarbeiter wird, je nachdem, wo er auf dem Campus arbeitet, dann selbst entscheiden können, auf welches Verkehrsmittel er zurückgreifen möchte.“

„Schön, dass in Ulm 80% der Aufträge an regionale Unternehmen vergeben wurden, ist dies bei der StUB auch geplant, normal muss ja europaweit ausgeschrieben werden?“

Referent Ulm: „Es ist richtig, dass die Ausschreibung europaweit erfolgen muss, allerdings haben die großen europäischen Baukonzerne i. d. R. an so kleinen Bauaufträgen, bei denen abschnittsweise gebaut wird, kein Interesse, zumal diese auch beim Stadtbahnbau häufig nicht die erforderlichen Kompetenzen ausweisen. Die Stadt Ulm hat beispielsweise Weichen aus Polen bekommen, dies wurde nicht mehr als Region gezählt. Region bedeutet im Umkreis von 100km. Viele Baufirmen haben Ihre Aufträge an Subunternehmer aus der Region weitergegeben, so wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der Metropolregion ablaufen.“

„Beim Bau der StUB werden Kanalsanierungen/ Leitungen & Radwege gleich mitgemacht, wenn erforderlich. Dies sind ja aber extra Kosten, welche die Stadt zu tragen hätte. Steht schon fest, was für Kosten hier zusätzlich noch auf die Stadt Erlangen zukommen k

OB Stadt Erlangen: „Andersrum, wenn etwas erforderlich sein sollte, dann ist es natürlich immer günstiger, wenn man alles auf einmal macht, anstatt hintereinander. Aktuell gibt es hier noch keine Kostenschätzungen. Diese wird erst ermittelt, wenn die Baustelle ansteht. Dann wird geschaut, ob hier etwas gemacht werden muss oder halt eben nicht. Genauso ist es heute auch schon, wenn größere Straßensanierungen anstehen, wird auch immer geschaut ob etwas am Kanal etc. gemacht werden muss. Aber Kosten für Leitungen, die wegen der StUB verlegt werden müssen, sind in den Investitionskosten enthalten.“

„Wie gehen Sie mit Falschbehauptungen um, die aktuell im Umlauf sind?“

ZV StUB: „Wir versuchen aber die Bürgerinnen und Bürger so gut es geht umfassend zu informieren, damit sie eine auf Fakten basierende Entscheidung für sich und Ihre Stadt bzw. die ganze Region treffen können. Auf unserer Website haben wir die wichtigsten Informationen hierfür zusammengetragen. Gerne können Sie uns auch jederzeit kontaktieren, sollten Sie keine Antwort auf Ihre Fragen auf unserer Website finden. Hinsichtlich der angesprochenen Falschinformationen möchte ich das Thema Flächenverbrauch ansprechen: Hier wird von Projektgegner gerne eine Masterarbeit einer Studentin aus dem Jahr 2016 zitiert, welche teilweise auf einem Interview mit dem damaligen Baureferenten der Stadt Erlangen beruht. Diese hatte Potentialflächen entlang der Trasse untersucht, auch West III, welches in Erlangen schon lange vom Tisch ist und definitiv nicht mehr kommt. Selbst in Ihrer Arbeit legt die Autorin dar, dass viele Flächen nicht genug Potential für eine Verwirklichung haben. Dieses entscheidende Detail wird von Gegnern aber leider immer wieder verschwiegen, was im Ergebnis zu einer Verunsicherung innerhalb der Stadtgesellschaft führt. Tatsache ist, dass die StUB selbst einen Flächenverbrauch von ca. 18 Hektar auf der gesamten Strecke hat. Der Autobahnausbau der A3 war hier schon deutlich flächenintensiver. Grundsätzlich sind wir sehr bemüht, den Eingriff so gering wie möglich zu halten. Es lässt sich aber nicht komplett vermeiden, wenn man etwas Neues baut. Für alle Betroffenen wird natürlich nach individuellen Lösungen gesucht.“

„Geht die Vergabe der Aufträge nach EU-Recht?“

ZV StUB: „Ja, grundsätzlich gilt EU-Recht. In Einzelfällen kann es auch Bundesrecht sein.

„Hat sich seit dem Bau der Stadtbahn in Ulm an dem EU-Recht etwas geändert?“

Referent Ulm: „Grundsätzlich ist das Recht noch gleich, lediglich ein paar Schwellenwerte haben sich geändert. Je nach Wert des Auftrages muss dann geschaut werden, ob es europa- oder bundesweit ausgeschrieben werden muss.“

„Wie ist die Vernetzung zwischen Straßenbahn und Fahrrad? Kann man es immer mitnehmen oder sind Stoßzeiten ausgenommen?“

ZV StUB: „Letztendlich hängt das vom Betreiber ab. Wenn wir davon ausgehen, dass es in unserem Fall die VAG sein wird, dann werden die gleichen Regeln gelten, wie in Nürnberg auch.“

„Warum werden Wendeschleifen benötigt, können die Straßenbahnen nicht einfach zurückfahren, technisch wäre dies ja möglich?“

Referent Siemens: „Es kommt darauf an, welche Straßenbahnen genutzt werden. Es gibt Einrichtungsfahrzeuge, bei denen Sie nur auf einer Seite Türen haben. Diese haben den großen Vorteil, dass man gegenüber jeder Tür Platz für Kinderwägen, Fahrräder etc. hat. Natürlich gibt es auch Zweirichtungsfahrzeuge, die in beide Richtungen fahren können. Hier haben Sie dann aber weniger Abstellflächen.“

ZV StUB: „Natürlich haben wir uns mit dieser Frage beschäftigt, wir sind hier auch an die BOStraB gebunden. Diese fordert einen maximalen Verbund und Synergieeffekte zu benachbarten Systemen. Da wir in Nürnberg den Gleisanschluss an das Nürnberger Netz haben, müssen wir auch dafür sorgen, dass Bestandfahrzeuge aus dem Nürnberger Netz auf der StUB-Strecke verkehren können.“

„Werden Parkhäuser auch zurück gebaut bei Siemens, wenn sich herausstellt, dass diese durch die gute ÖPNV-Anbindung nicht benötigt werden?“

Referent Siemens: „Beim ersten Modul haben wir viele Parkhäuser gebaut, bei den weiteren Modulen haben wir die Anzahl der Parkhäuser aufgrund der guten Erschließung durch die S-Bahn reduziert. Unseren Mitarbeitenden stellen wir frei, welche Mobilität Sie nutzen möchten. Wir als Arbeitgeber stellen aber fest, dass eine gute öffentliche Anbindung für viele wichtig ist.“

„Die Gegner behaupten oft, dass bei Siemens doch alle Mitarbeiter im Homeoffice sind und man daher die StUB nicht braucht. Stimmt das?“

Referent Siemens: „Wir haben eine sehr großzügige Homeoffice-Regelung bei uns. I. d. R. kann man 2-3 Tage von zu Hause arbeiten, es kommt natürlich darauf an, was aktuell zu tun ist und welche Projekte anstehen. Es gibt tatsächlich auch viele Leute, die täglich ins Büro kommen. Die Erfahrung zeigt, dass montags sehr viele im Büro sind, Dienstag bis Donnerstag immer noch viele und am Freitag dann weniger. An einem normalen Tag, wenn man um 9 Uhr ins Büro kommt, parkt man in unseren drei Parkhäusern schon mindestens auf Deck 10 oder höher. Die Kantinen sind mittags auch komplett voll.“

OB Stadt Erlangen: „Wir befördern aktuell deutlich mehr Fahrgäste als vor Corona, dies gilt für die VAG, für die ESTW und auch für den kompletten Verbundraum. Der Autoverkehr hat ebenfalls das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht und die Tendenz steigt. Die Region wächst kontinuierlich, daher ist das auch nicht verwunderlich.“

ZV StUB: „Viele Menschen im Handel, in Kliniken etc. können aufgrund Ihrer ortsnahen Tätigkeit nicht ins Homeoffice wechseln – das gilt auch für einen großen Teil der Erlanger Bevölkerung. Auch das Deutschlandticket wirkt dem Homeoffice entgegen. Dieser Effekt ist in unseren Prognosen allerdings noch nicht enthalten. Hierzu gibt es voraussichtlich erst in drei bis vier Jahren verlässliche Zahlen“

„Sind Park & Ride-Parkplätze schon mit eingerechnet bei den 18ha Flächenbedarf?“

ZV StUB: „Die Park & Ride-Flächen sind grundsätzlich enthalten, lediglich in Haundorf ist der Anschluss an die Autobahn noch nicht eingerechnet, da hier der Planungsstand noch nicht weit genug fortgeschritten ist. Die Park & Ride-Anlagen, die wir planen, sind als Parkhäuser in Modularbauweise geplant, so dass diese bei Bedarf nach oben erweitert werden können.“

Bilder vom 15. Dialogforum


Weitere Informationen

Streckenpläne im Maßstab 1:2.500 (Erlanger Stadtgebiet)

1:2.500 - Tennenlohe (pdf) 

1:2.500 - B 4 bis Freyeslebenstraße (pdf) 

1:2.500 - Nürnberger Str. bis Achse der Wissenschaft (pdf) 

1:2.500 - Arcaden bis Am Europakanal (pdf)

1:2.500 - Büchenbach (pdf)

1:2.500 - Häusling bis Herzo Base (pdf)

Detailpläne

Detailpläne der Streckenführung ERL (pdf)

Kategorien

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